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Marktgemeinde Lieboch

Liebocher Geschichte

VON LIBOCHE ÜBER LIWOCH ZU LIEBOCH

Das mittlere Kainachtal und damit auch das Gebiet der heutigen Marktgemeinde Lieboch war schon in der Kelten- und Römerzeit besiedelt. Davon zeugen zahlreiche Hügelgräber und Funde (im Universalmuseum JOANNEUM und im Burgmuseum Deutschlandsberg ARCHEO NORICO).

Die kontinuierliche Besiedelung setzte mit den Alpenslawen ein, die höchstwahrscheinlich im 7. Jahrhundert den Kern des heutigen Ortes (=Dorfstraße / Am Weiher) besiedelten. Über die Bedeutung des Ortsnamens wurde viel geschrieben. Dem heutigen Forschungsstand entsprechend, scheint sich in Lieboch der Personenname Liubócha erhalten zu haben, wohl eine Erinnerung an den Dorfgründer.

In den Zeiten der bairischen Besiedelung unseres Landes (9. - 11. Jahrhundert) dürfte der Ortskern um weitere Bauernhöfe (u.a. an der heutigen Packerstraße) erweitert worden sein. Parallel dazu kam es in der Nachbarschaft zur Gründung weiterer Siedlungen. Auf diese Weise entstanden die heutigen Ortsteile Schadendorf und Spatenhof. Auch Der Kanzlerhof und das sogenannte Dörfl mit der Mühlau dürfte nur wenig später entstanden sein.

Die erste bekannte schriftliche Erwähnung Liebochs datiert auf das Jahr 1138. Obwohl es sich dabei wohl eher um die heutige Gemeinde St. Bartholomä im Liebochtal als um das heutige Lieboch handelt, markiert dieser Punkt eine Zeitenwende. Lieboch war zu jener Zeit im Eigentum der Erzbischöfe von Salzburg. Die Bauernhöfe des Ortes (zumindest 26 sind im Hochittelalter nachweisbar) kamen als Lehen an verschiedene weltliche Grundherren. Die unmittelbare Verwaltung erfolgte zeitweise wohl durch die in Spatenhof ansässigen Ritter von Parneck. 

Mit Ausklang des Mittelalters entstanden zusätzliche Handwerkerkeuschen und Hofstätten, die dem Ort einen ersten Wachstumsschub brachten. Das heutige Gemeindegebiet gehörte zumindest seit dem 12. Jahrhundert zur Pfarre Mooskirchen. Nach wiederholten Bemühungen gelang es der Liebocher Bevölkerung im Zuge der Reformen Kaiser Josephs II. im Jahr 1785 eine eigene Kirche und Seelsorgestelle im Ort einzurichten. Lediglich Schadendorf verblieb vorerst bei Mooskirchen (bis auf einige wenige Häuser ist inzwischen aber auch Schadendorf pfarrlich in Lieboch angekommen).

Die wirtschaftliche Entfaltung des Ortes begann mit der Eröffnung der Graz - Köflacher Eisenbahn am 3. 4. 1860 und der Erweiterung durch die Strecke Lieboch - Wies im Jahr 1873. Schon zuvor hatte sich mit der neuen Staatstraße von Seiersberg nach Stainz, nicht nur für die damalige Kuranstalt Tobelbad sondern auch für Lieboch die Verkehrslage wesentlich verbessert.

So entstanden vor Allem in Spatenhof und in der Einödstraße neue Siedlungen, aber auch die Bauernhöfe wurden geteilt und trugen so zum Wachstum des Ortes bei. Zählte man um über 500 Einwohner, um 1900 noch bescheidene 700 Einwohner, so waren es nach dem zweiten Weltkrieg bereits 1500. Heute ist der Ort drauf und dran die 5000-er Marke zu erreichen.

Die wachsende Bedeutung Liebochs ging mit der verstärkten Ansiedelung von Industriebetrieben als Folge des Autobahnbaues in den frühen 1970-er Jahren einher. Seither wurde die Infrastruktur (Wasser, Kanal, Strom, Straßen, Bauhof,…) beständig ausgebaut und verbessert, um den gestiegenen Anforderungen der Zeit zu genügen.

Ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der Gemeinde stellte die Erhebung zur Marktgemeinde dar. Diese erfolgte durch die Steiermärkische Landesregierung am 19. Februar 1979 und wurde auch in der Führung des Wappens offensichtlich.

DAS WAPPEN UND SEINE ENTSTEHUNGSGESCHICHTE

Als im Sommer des Jahres 1977 Bürgermeister Mihalits mit Dr. Lambauer über ein Wappen für Lieboch sprach, hatte Dr. Lambauer, außer einer Erinnerung an Traunkirchen in Oberösterreich, nichts, was ihm für den Entwurf eines Wappens verwendbar schien. So beschäftigte er sich mehr und mehr mit dieser Erinnerung und einer Ansichtskarte, die er damals aus Traunkirchen mitgebracht hatte. Die Karte zeigt einen goldenen Krebs, der ein goldenes Kreuz in seinen Scheren trägt und die Kanzel der dortigen Kirche ziert. Er erfuhr, Dr. Lambauer steht in enger Beziehung zu Franz Xaver, der sowohl Pfarrpatron der Pfarre von Traunkirchen, als auch der von Lieboch ist.

EINER LEGENDE ZUFOLGE …

… soll Franz Xaver bei einer Missionsfahrt nach Indien am Meeresstrand vom Sturm überrascht worden und ihm sein Missionskreuz ins Meer entglitten sein. Kurz darauf habe ein Krebs das Kreuz in seinen Scheren wieder an Land gebracht. Damit war nun ein Symbol gefunden, das in der Steiermark einmalig ist, da Franz Xaver außer von Lieboch, nur noch Pfarrpatron der Stadtpfarre von Leoben ist, Leoben aber ein anderes Stadtwappen besitzt. Zu berücksichtigen war aber auch die Heraldik, deren strengen Bestimmungen ein Wappen unterworfen ist und vor allem die beiden Ortsteile Spatenhof und Schadendorf. Für diese beiden Ortsteile war ein Symbol anzustreben, welches auf ihren Charakter oder ihre Entstehungsgeschichte Bezug nimmt.

MÜHLRAD UND SPATEN

Für „Schadendorf“ war es unschwer ein solches in Form eines Mühlrades, für die in der Mühlau bis in die jüngste Zeit betriebenen Mühlen, zu finden. „Spatenhof“ hat sich aus und um einen Gutbesitz, der nach seinem ersten Besitzer, Spatt, Spatenhof genannt wurde, entwickelt. Für die Rodung und Urbarmachung dieses, um den Gutsbesitz liegenden Gebietes, war der Vorgänger des heutigen Spatens in Form eines Grabscheites oder ähnlichen unentbehrlich. So hat der Spaten doppelte Beziehung zu Spatenhof und steht daher als Symbol für diesen Ortsteil als Spatenblatt im Wappen.

SYNTHESE

Daraus ergab sich nun ein dreiteiliges Wappen, dessen Symbole in die richtige Position zueinander zu bringen und dessen Farben, unter Berücksichtigung der Farben der Wappen der Nachbargemeinden, festzulegen waren. Mehrere Entwürfe wurden angefertigt und wieder verworfen, bis es zu dem Entwurf kam, der vom Gemeinderat der Gemeinde Lieboch in seiner Sitzung vom 12. April 1978 einstimmig angenommen wurde.

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